Feng Shui Tradition

Eine Einführung in das Bazhai


Das Bazhai - Ba = acht, Zhai = Aufenthaltsort, Haus, Palast genannt - ist die Schule über die acht Himmelsrichtungen, die sich in den acht Trigrammen widerspiegeln.  Oft auch "Acht Paläste Feng Shui" oder "Acht Häuser Feng Shui" genannt.

Das Bazhai basiert auf einer Mischung der acht Trigramme und neun Paläste. Jede Himmelsrichtung, hat eine unterschiedliche Wirkung auf den Menschen und seine häusliche Umgebung. Es gibt für jeden Menschen vier günstige und vier weniger optimale Richtungen.

Durch diese Methode können auch die besten Bereiche für eine Person ermittelt werden.

Günstige Richtungen:
Sheng Qi - Tian Yi – Yan Nian - Fu Wei.

Weniger optimale Richtungen:
Huo Hai - Wu Kui - Liu Sha - Jie Ming.

Im Laufe der neueren Geschichte des Feng Shui im westlichen Kulturkreis, haben sich viele unterschiedliche "Übersetzungen" bzw. Notationen zu den acht Bereichen im Bazhai System entwickelt. Einige verwenden eine Nummerierung, andere Buchstaben oder eine Kombination aus beidem. 

Von der Konvention, die Richtungen direkt mit einer Wertung zu nutzen (z.B. A4 +++, A3 ++, D2 --) ist abzuraten, da jede Richtung Ihr Potenzial hat. Die Aufgabe des Feng Shui ist es hier, jede Richtung optimal zu nutzen und für die Harmonie zwischen Mensch und Wohnraum das positivste herauszuholen.


Eine Methode zur Beurteilung der Inneneinrichtung und Außenanlagen einer Wohnung - die Ursprünge des Bazhai

basiert auf einen Artikel von von Manfred Kubny erschienen in Hagia Chora 3435/2010

Das Glück „zum Leuchten bringen“, indem individuelles Schicksal und Lebensraum in Harmonie kommen, ist das Ziel der Methode „Bazhai“ (auch "Pa Chai" geschrieben), die zu den wichtigsten im Feng Shui gehört. Ihre einfache Grundstruktur hat sie besonders beliebt gemacht.

Manfred Kubny gibt einen Einblick in die Grundzüge des Bazhai und ­belegt seine Einführung mit Zitaten aus dem zugehörigen Klassiker „Der helle Spiegel der acht Positionierungen“.

In der traditionellen chinesischen Sichtweise existiert zwischen dem Menschen und seiner Behausung ein sehr enges Verhältnis. Deshalb hielt man es für erforderlich, beide Pole – Behausung und Mensch – aufeinander abzustimmen. Gelang eine harmonische Abstimmung, versprach man sich Glück allein durch das Bewohnen eines Gebäudes oder einer Wohnung. Umgekehrt fürchtete man, durch Fehler beim Besiedeln eines Hauses in Schwierigkeiten zu geraten.

Die Technik der „acht Behausungen“ oder der „acht Positionierungen“, Ba­zhai 八宅, gehört zu den Feng-Shui-Techniken, die sich mit der Wohnung der Lebenden, den „Yang-Behausungen“ 陽宅 (yangzhai) befassen, also nicht mit den Grabstätten der Verstorbenen, denen im traditionellen Feng Shui eine zentrale Rolle zukommen.

Die Methode der acht Positionierungen findet ihren Ursprung während der Tang-Zeit (618–907) und wurde bis zur Qing-Zeit (1644–1912) immer populärer.

Der Mönch Ruo Guan Daoshi 箬冠道師 hielt die Methode im 17. Jahrhundert erstmals schriftlich fest. Er verfasste das berühmte Ba­zhai Mingjing 八宅明鏡 („Der helle Spiegel der acht Positionierungen“), ein Buch, das nur in Form mehrfacher Abschriften überlebte, so dass man nicht mehr sagen kann, ob die gegenwärtige Version auch die ursprüngliche ist. Die Urheber der Technik und ihre Lebensdaten sind unbekannt.